Vor 5 Wochen habe ich einen Blockartikel über das Thema Angst und wie diese uns blockiert veröffentlicht. Da war noch keine Rede von Corona in Deutschland ;-). Der Artikel hieß Angst- Freund oder Feind bei Veränderungen“.  Sicher ging es dabei um etwas andere Veränderungen, als um die, vor denen wir jetzt stehen. Aber auch jetzt müssen wir uns verändern. Wir müssen mit der neuen Situation umgehen. Deshalb sind einige Tipps aus diesem Artikel auch jetzt hilfreich. Hier nochmal zum Nachlesen. 

Egal wie jeder Einzelne die Situation derzeit einschätzt: Ist das alles angemessen? Ist das alles übertrieben? Dazu gibt es ja eine Vielzahl von unterschiedlichen Beiträgen in den Medien – und genau das macht Angst. Die meisten in der Bevölkerung sind eben keine Virologen oder Ärzte. Wem soll man glauben?

Corona-Angst ist jetzt vor allem eins – Feind

Angst erzeugt Stress. Stress lässt unser Stammhirn anspringen. Das ist evolutionstechnisch ja so eingeplant und sicherte unser Überleben. Sehr schnell konnten wir uns in Steinzeiten bei der Begegnung mit einem Säbelzahntiger für eine der drei Strategien entscheiden (bzw. für uns wurde entschieden):

Angriff

Flucht

Totstellen

Wie kann man das auf die Corona-Krise übertragen (ein bisschen im Spaß natürlich 😉

Angriff:  Ich habe 3 Packungen Toilettenpapier, 10x Nudeln und 5x Mehl erkämpft - ich Held!

Flucht: Ich fahre in meine Ferien-wohnung an die Ostsee, da ist ja frische Luft.

Totstellen: Ich ignoriere alles. Lebe wie zuvor. Mich wird es schon nicht treffen.

Eine andere Sicht auf die Corona-Angst

Es gibt eine andere Sicht auf die Angst, welche auch aus 3 Ebenen besteht:

Gedanken, Körper, Verhalten sind 3 Komponenten in einem Kreislauf, die sich gegenseitig und wechselwirkend beeinflussen.


Gedanken:

Unsere Gedanken beeinflussen uns maßgeblich, vor allem unserer Gefühle. Wenn ich ständig  über mögliche Gefahren nachdenke, bin ich darauf gepoolt und sehe auch nur noch Gefahren. Wenn ich denke, ich schaffe es nicht, mit der Situation umzugehen, dann werde ich das auch nicht schaffen. Die Denkmuster laufen meist automatisch ab, dahinter liegen Glaubenssätze.

Körper: 

Wenn wir eine Gefahr wahrnehmen oder eine Situation als solche interpretieren, dann werden für die Angst typische körperliche Reaktionen ausgelöst. Dazu gehören die Zunahme des Herzschlages und der Atmung, feuchte Hände oder die Verdauung wird gehemmt. Und was in der jetzigen Corona-Situation (und auch in allen anderen Grippewellen) total wichtig ist: Das Immunsystem wird durch Angst und Stress geschwächt und man ist anfälliger für Viren.

Verhalten: 

Ängste bestimmen unser Verhalten (siehe oben). Unser Gehirn schaltet auf Notversorgung und sinnvolle (durchdachte) Reaktionen sind schwer möglich. Besonders sieht man das auch, wenn Menschen vor einer kleinen Spinne schreiend davonlaufen.

3 Tipps, wie Sie jetzt mit der Corona-Angst umgehen können

1. Nehmen Sie Ihre Angst an

Das Annehmen ist der erste wichtige Schritt. Versuchen Sie nicht, die Angst zu verdrängen oder zu überspielen. Generell ist das Annehmen von Situationen, wie sie sind, der erste Schritt, diese zu verändern. Schämen Sie sich nicht, dass Sie Angst haben. Das ist normal und betrifft die meisten (die, die das meiste Toilettenpapier z.Z. haben, haben die größte Angst). Schauen Sie sich aber ganz genau an, wovor Sie konkret Angst haben und überlegen Sie ruhig, welche sinnvollen Vorkehrungen Sie treffen können.

2. Reduzieren Sie Einflüsse von draußen (auf Ihre Gedanken)

Sehen Sie nicht den ganzen Tag im News-Ticker die neuesten (Horror)-Meldungen über Corona. Alles was sie den ganzen Tag ungefiltert in ihr Gehirn lassen, beeinflusst Ihre Gedanken. Wenn Sie sich informieren wollen, reicht das auch einmal am Tag für 10 Minuten. Manche gehen sogar zu 100% offline und betreiben „Gedankenhygiene“.

3. Machen Sie Ihre Steuererklärung

Lenken Sie sich ab. Welche Dinge können Sie jetzt erledigen, weil Sie mehr Zeit haben? Jetzt ist Frühling: Misten Sie aus! Räumen Sie den Keller auf. Da können auch Ihre Kinder mitmachen. Machen Sie Ihre Steuererklärung. Sicher das macht keinen Spaß, aber besser jetzt als dann an einem Wochenende im Frühsommer, wo Sie wieder alles unternehmen könnten. Ich denke Ihnen fallen ein paar Dinge ein.

Und ich habe gelesen, Singen und gleichzeitig Angst haben funktioniert nicht im Gehirn. Also singen Sie mit Ihren Kindern (oder wenn Sie, wei ich nicht singen können, alleine unter der Dusche 😉

Das gilt natürlich nur eingeschränkt, wenn Sie im Homeoffice sind. Dazu werden ich so schnell wie möglich einen kurzen Artikel veröffentlichen.

Ich nutze meine „Zwangspause“ zum Fasten. Ich hatte keine freie Zeit dafür in diesem Frühling gefunden. Zu viele Termine hatten einen guten Fastenstart verhindert. Die Zeit habe ich jetzt und noch dazu stärkt Fasten das Immunsystem.

Wie gehen Sie mit der derzeitigen Situation um? Schreiben Sie das gern in den Kommentar.

Bleiben Sie gesund.

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