Kennen Sie auch diese innere Stimme? Diese Stimme, die ständig an Ihnen herummäkelt? „Wie siehst du nur wieder aus?“, „Was hast du denn da wieder von dir gegeben?“, „Wie konntest du nur?“.  Viele Menschen verurteilen sich für Dinge, die sie an sich nicht mögen oder für Sachen, die sie gesagt oder getan haben.

Fehlende Selbstakzeptanz kann dazu führen, dass wir uns ständig kritisieren, uns für andere verbiegen und damit unserem Glück selbst im Wege stehen. Im Extremfall kann das auch in Selbsthass münden. Dabei wird nicht nur ein Teil von sich oder ein ganz konkretes Verhalten kritisiert, sondern die gesamte Person in Frage gestellt.

Die schlimmste Einsamkeit besteht darin,
sich selbst nicht leiden zu können.
  Mark Twain

Was ist Selbstakzeptanz?

„Selbstakzeptanz, die Art und Weise, wie man sich selbst in der Gesamtheit der Persönlichkeit wahrnimmt und akzeptiert, wesentliches Merkmal in der Konstitution der Ich-ldentität und wichtiges Kriterium für unser psychisches Wohlbefinden, unsere persönliche Autonomie und unser Lebensglück.“  Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg

Akzeptieren bedeutet dabei nicht, alles an sich als unveränderlich hinzunehmen und vor allem zu mögen. Es heißt einfach nur: Akzeptieren, dass etwas im Leben gerade Realität ist. Viele haben Angst davor, dass sie sich dann nicht mehr weiterentwickeln, auf dem Status Quo stehen bleiben. Die Nicht-Akzeptanz, das Ärgern über vermeintliche Schwachstellen oder das Verleugnen kostet aber so viel Energie, dass sie diese nicht mehr für eine Veränderung haben.

Erst wenn ich etwas akzeptiere, angenommen habe, kann ich daran arbeiten (wenn ich dann wirklich noch will - manchmal ist die Akzeptanz wie eine Versöhnung mit sich selbst und man sieht gar keinen Veränderungsbedarf mehr).

Selbstakzeptanz macht glücklicher

Selbstakzeptanz ist sehr machtvoll. Sie befreit von der Last, jemand sein zu müssen, der man nicht ist. Wenn Sie sich selbst akzeptieren, sind Sie mit sich im Reinen und können Ihrem Herzen folgen. Diese innere Freiheitwird dafür sorgen, dass wieder mehr Leichtigkeit in Ihr Leben kommt.  Zeit und Energie verschwenden Sie nicht mehr, um sich selbst zu kritisieren oder um anderen zu gefallen, sondern können diese für die Dinge nutzen, die sie glücklich machen.

5 Tipps, um Selbstakzeptanz zu lernen

1. Vergleichen Sie sich nicht mit anderen. 

Wie schon mehrfach erwähnt, ist das Vergleichen mit anderen einer der schlimmsten Fehler, den man machen kann. Sie sind, wie Sie sind und das ist gut so. Das heißt natürlich nicht, dass Sie sich nicht von anderen inspirieren lassen sollen. Aber hören Sie auf, sich in den Schatten anderer zu stellen.

2. Akzeptieren Sie die Fehler, die Sie bisher gemacht haben. 

Sagen Sie sich bewusst: „Ich habe mein Bestes gegeben.“ Denken Sie daran: Aus Fehlern kann man immer lernen. Und verzeihen Sie sich. Einem Freund würden Sie Fehler doch auch verzeihen. Seien Sie nicht so gnadenlos mit sich selber.

3. Besänftigen Sie Ihren inneren Kritiker.

Ihr innerer Kritiker ist besonders hart zu Ihnen. Er sieht Sie mit ganz kritischen Augen und zieht Sie runter. Wenn er mal wieder sagt: „Immer machst du was falsch, immer bist du so schüchtern, immer….“ Halten Sie inne und fragen sich: „Wirklich immer?“ Sie werden feststellen, dass das nicht stimmt. Schalten Sie die Stimme, die Ihnen ins Ohr flüstert, aus. Sagen Sie sich bewusst: „Halt die Klappe.“ Auch das gehört dazu, um Selbstakzeptanz zu lernen.

4. Seien Sie Ihr bester Freund. 

Was erwarten Sie von einem besten Freund oder einer besten Freundin? Er/sie macht Ihnen Mut, wenn es mal schwer wird, gibt Ihnen Rückhalt. Mag Sie, obwohl Sie nicht vollkommen sind, einfach nur dafür, dass Sie da sind. Verzeiht Fehler, ist nachsichtig, macht Ihnen Geschenke und gibt Komplimente. Lobt Sie, wenn Sie etwas gut gemacht haben. Wie wäre es, wenn Sie sich all das selber geben würden?

5. Denken Sie nicht so absolut. 

Nicht „entweder oder“, sondern „sowohl als auch“. Niemand ist immer zu träge oder faul, irgendeine Aufgabe zu machen. Also wenn Sie mal was aufschieben, sagen Sie nicht: „Ich bin faul“, sondern „Heute (oder bei dem Thema) bin ich mal faul, an anderen Tagen (in anderen Themen) bin ich sehr engagiert.“

Diese Tipps sind nichts, was Sie nur einmal machen müssen und dann akzeptieren Sie sofort alles an sich. Das ist eine Änderung Ihrer inneren Einstellung und das braucht etwas Zeit. Wenn Sie es schaffen, positiver über sich zu denken, werden Sie auf Dauer glücklicher sein.

Wie sieht es bei Ihnen aus? Fällt es Ihnen leicht, sich so zu akzeptieren, wie Sie sind? Wenn ja, welche Tipps haben Sie? Schreiben Sie das gern in den Kommentar.

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  • Hallo Kathrin,
    Vielen Dank erstmal für diesen tollen Artikel! Die 5 Tipps am Ende sind sehr motivierend und ich werde jeden von ihnen ausprobieren.
    Liebe Grüße
    Maja

  • Hallo Kathrin,

    herzlichen Dank für diesen Artikel und die Tipps.
    Ich fand, dass das Thema Selbstakzeptanz eine wichtige Voraussetzung für Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein ist. Deshalb habe ich ihn mit meinem Blogbeitrag dazu verlinkt.

    Herzliche Grüße
    Sabine

    • Hallo Sabine,

      das stimmt, das ist eine Voraussetzung.
      Danke für´s Verlinken und freuen uns weiterhin auf spannende Themen.

      Kathrin

  • und das Beste daran ist, ich mache mich unabhängig von der Kritik meiner Umwelt, wenn ich mich selbst unterstütze

    • ein guter Punkt, die Unabhängigkeit von der Umwelt gibt viel Freiheit

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