Es kann verschiedene Ursachen haben, warum wir im tiefen Inneren irgendwie eine latente Unzufriedenheit spüren. Wahrscheinlich können Sie das gar nicht immer genau benennen. Eigentlich müssten Sie zufrieden sein (sagen zumindest die anderen). Sie haben einen gut bezahlten Job, eine Familie, eine schöne Wohnung... So haben Sie sich das immer vorgestellt. Oder vorgelebt bekommen und als Lebensmodell nur von anderen übernommen?

Woher kann diese Unzufriedenheit kommen?

Sie haben sich Ihr Leben eingerichtet. Der Alltag läuft meistens ganz gut, Sie fahren regelmäßig in den Urlaub, treffen sich mit Ihren Freunden. Vielleicht schaffen Sie es sogar etwas für die Gesundheit zu tun. Rundum sieht es von außen aus, als ob alles passt. Aber irgendetwas stimmt nicht, das spüren Sie. Sie befinden sich in Ihre Komfortzone und das ist bequem, aber macht es auch glücklich und zufrieden? Nein! Diese Komfortzone ist teilweise für Ihre Unzufriedenheit verantwortlich.

Ihnen fehlen Herausforderungen. Alles ist vorhersehbar und damit wird es irgendwann langweilig. Der Mensch braucht aber Herausforderungen, Abenteuer und Erfolgserlebnisse, um sich lebendig und glücklich zu fühlen. Wenn wir über uns hinauswachsen, innere Hürden überwinden,  werden die sogenannten Glücksboten-stoffe in unserem Gehirn ausgeschüttet. Das sorgt dafür, dass unsere Unzufriedenheit sich in Zufriedenheit und Glücksempfinden wandelt.

Ein weiterer Grund der Unzufriedenheit kann sein, dass Ihr Leben auf den Erwartungen anderer aufgebaut ist. Sie haben Ihre Bedürfnisse und Wünsche zugunsten anderer zurückgestellt. Vielleicht waren es erst die Eltern, die unbedingt wollten, dass Sie einen bestimmten Beruf erlernen. Jetzt sind es der Partner, die Kinder, die Schwiegermutter und der Freundeskreis. Spüren Sie mal in sich hinein, in welchen Bereichen Sie sich lieber anpassen, als eventuell einen Interessenskonflikt auszuhalten. Ihr Umfeld kann sich auf Sie verlassen, Sie funktionieren – da führt es zwangsläufig erstmal zu Stress, wenn Sie etwas ändern wollen. Wie werden Sie sich aber fühlen, wenn Sie am Ende Ihres Lebens feststellen, dass Sie gar nicht Ihr eigenes Leben gelebt haben?

Fehlende Selbstakzeptanz kann ebenso dazu führen, dass Sie unzufrieden sind. Sie wollen anders sein, als Sie sind. Sie wollen vermeintlich schlechte Charaktereigenschaften und Gefühle ausblenden. Sie wollen nicht neidisch, nicht wütend, nicht unsicher, nicht traurig, nicht egoistisch, nicht hilflos sein. Oder Sie wären gern schlanker, schöner, klüger, reicher. Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Selbst sich zu verurteilen, dass Sie unzufrieden sind, hält den Kreislauf am Leben.

Nutzen Sie innere Unzufriedenheit als Warnsignal

Eigentlich ist Unzufriedenheit sogar hilfreich. Sie zeigt Ihnen, dass es an der Zeit ist, mal wieder über Ihr Leben nachzudenken. Das Problem ist allerdings, dass man häufig gar nicht sofort erkennt, wo nun genau die Ursachen liegen (außer man hat natürlich einen ganz konkreten Anlass). Latente Unzufriedenheit überträgt sich sehr schnell auf alle Lebensbereiche. Unzufriedenheit im Job kann auf die Familie übertragen werden.

Bis dahin glückliche Bereiche werden eventuell grundsätzlich in Frage gestellt – vielleicht fehlt aber nur etwas Unterstützung. Es ist wirklich wichtig, auf Ursachensuche zu gehen und sich genau diesen Bereich anzuschauen.

7 Tipps, latente Unzufriedenheit zu überwinden

1. Lebenssituation analysieren

Welche Chancen haben Sie nicht ergriffen, weil Sie auf andere Rücksicht genommen haben? In welchen Lebensbereichen nehmen Sie sich immer noch zurück? Schreiben Sie sich alle für Sie wichtigen Bereiche auf und schätzen Sie ehrlich auf einer Skala von 1-10 ein, wie glücklich und zufrieden Sie sind. Schreiben Sie auch die Gründe auf, die zur Unzufriedenheit führen und vor allem formulieren Sie, was Sie stattdessen wollen.

2. Herausforderungen schaffen

Was wollten Sie immer schon mal tun? Was wollten Sie immer schon mal neu lernen? Welche Sprache wollten Sie lernen? Welche Art von Job wollten Sie machen? Schaffen Sie sich Herausforderungen. Sie müssen nicht gleich kündigen und eine neue Ausbildung beginnen,  ein Buch schreiben oder auswandern. Fangen Sie klein an. Machen Sie eine nebenberufliche Weiterbildung, schreiben Sie einen Artikel für Ihre Lokalzeitung oder fliegen Sie für 4 Wochen in das Land Ihrer Träume. Sie werden merken, wie die Produktion der Glückshormone wieder angekurbelt wird.

3. Erwartungen herunterschrauben

Es kann aber auch sein, dass Sie manchmal einfach zu hohe Erwartungen haben. In der heutigen Gesellschaft besteht ein hoher Leistungsanspruch. Alles muss schneller, höher und weiter sein. Wenn Sie sich diesen, teilweise überzogenen,  Anforderungen stellen wollen, können Sie natürlich unzufrieden werden. Häufig trifft das berufstätige Mütter. Sie wollen im Job perfekt sein, in der Schule den perfekten Kuchen zur Schulaufführung abliefern, den Haushalt tip top halten und natürlich eine perfekte Ehefrau sein.

Schauen Sie sich genau an, woher die Erwartungen kommen und an welcher Stelle statt 150 auch 80% reichen. Wahrscheinlich würde das nicht mal jemand merken.

4. Nicht nur auf Defizite schauen

Leider ist es in der Gesellschaft immer noch verbreitet, auf Defizite, Schwächen und Fehler zu schauen. Da deprimiert natürlich. Schauen Sie, was Sie gut gemacht haben, was Sie geschafft haben. Schreiben Sie sich jeden Abend mindestens 3 Dinge auf, die Sie gut gemacht haben. Und arbeiten Sie an Ihren Stärken und nicht vorrangig an Ihren Schwächen.

5. Sich nicht  mit anderen vergleichen

Sich ständig mit anderen zu Vergleichen führt direkt in die Unzufriedenheit. Das habe ich schon öfter hier erwähnt und sogar einen eigenen Blogartikel dazu geschrieben. Versuchen Sie sich mit sich selbst zu vergleichen. Sind Sie heute ein klein wenig besser als gestern? Sie selber sollten Ihre Vergleichsbasis sein, niemand anderes.

6. Dinge akzeptieren, die man nicht ändern kann

"Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

 Reinhold Niebuhr

Mehr braucht man hier gar nicht schreiben. Konzentrieren Sie sich auf die Dinge, die Sie ändern können.

7. Dankbarkeit

Dankbarkeit hilft den „Zufriedenheits-Blick“ zu öffnen. Führen Sie sich jeden Tag vor Augen, wofür Sie dankbar sind. Schreiben Sie sich das auch regelmäßig auf.  Im Schreiben liegt eine große Kraft. Mit der Zeit werden Sie auch für die kleine Dinge des Lebens dankbar sein.

Zu diesem Thema startet in Kürze mein neues kostenloses Online-Seminar:

Mut zur Veränderung in der Lebensmitte – 8 Schritte in Ihr Wunschleben.

Dort zeige ich Ihnen, wie Sie Ihre latente Unzufriedenheit überwinden und Ihr Leben wieder auf Ihre eigenen Wünsche ausrichten.

Wie gehen Sie bisher mit Unzufriedenheit um? Welche Strategien haben Sie, um nicht in eine Abwärtsspirale zu geraten und schnell wieder. Schreiben Sie das gern in den Kommentar. Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, teilen Sie diesen gern.

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