Wieder einmal steht das Fest der Liebe vor der Tür. Genau zu dieser Zeit gibt es aber oft besonders viel Stress und Streit. Warum ist Weihnachtsstress keine Seltenheit? Und wie können Sie Weihnachtsstress künftig vermeiden?
Fast jeder hat hohe Erwartungen an Weihnachten. Alles soll besonders schön und harmonisch ablaufen. Gemütliches Adventskaffeetrinken mit der ganzen Familie, unterm Weihnachtsbaum werden mit strahlenden Augen die Geschenke ausgepackt, der Festtagsbraten ist hervorragend gelungen und alle kommen aus dem Schwärmen nicht mehr heraus.
Warum reden wir dann von Weihnachtsstress?
Weil es in Wirklichkeit oft anders aussieht.
Schon die Vorabstimmung, wer wen wann besucht, ist anstrengend. Welches Ritual in welcher Familie ist wichtiger? Können die einen mal ihres auf den zweiten Feiertag verschieben? Welche Kompromisse gibt es? Gerade in Patchwork-Familien ist das eine große Herausforderung.
Bei der Planung Ihrer Schwiegereltern – 12:00 Uhr Mittagessen, 15:30 Uhr Kaffeetrinken, 19:00 Uhr Abendessen – wird Ihnen jetzt schon ganz schlecht.
Ihr Bruder fängt wieder an, über alte Kamellen zu diskutieren. Ihr Mann reagiert darauf allergisch und der Abend ist gelaufen.
Die Geschenke entsprechen vielleicht doch nicht ganz den Wünschen und die Stimmung sinkt merklich. Auch Ihr Wunsch wurde vom Partner (wieder mal) nicht erhört - dabei erzählen Sie doch schon seit September, dass Sie gern in das Konzert von Helene Fischer gehen würden (das ist natürlich nur ein Beispiel ;-).
Sie haben sich so viel Mühe gegeben, ein schönes und harmonisches Fest auszurichten und wieder mal ist es nicht so, wie Sie sich das vorstellt haben.
Weihnachtsstress ist oft vorprogrammiert, lässt sich aber vermeiden
Die letzten Wochen vor Weihnachten sind voller Hektik und Stress. Eine Weihnachtsfeier jagt die andere. Plätzchen backen, Karten schreiben, Geschenke kaufen… So sind Sie an den eigentlichen Festtagen total kaputt.
Sie stehen an den Feiertagen vielleicht ewig in der Küche, einiges gelingt unter dem Stress nicht so, wie Sie sich das vorstellen und keiner hilft Ihnen.
Die Familie ist eine ungewohnt lange Zeit am Stück zusammen, vielleicht wollten man sogar die Kosten für ein Hotel sparen und so schlafen alle beim Gastgeber (völlig beengt). Das ist man nicht gewohnt und so sind Spannungen oft nicht zu vermeiden.
Die Erwartungen aller sind sehr hoch. Jeder hat aber andere und oft passen die nicht zueinander.
Sie absolvieren Pflichttermine, zu denen Sie eigentlich keine Lust haben. Aber es ist halt Tradition oder es gehört sich so.
10 Tipps, wie Sie Weihnachtsstress vermeiden können:
1. Bleiben Sie realistisch
Schrauben Sie Ihre Erwartungen herunter. Weihnachten ist zwar eine besondere Zeit, aber warum soll gerade da alles perfekt laufen? Bleiben Sie gelassen.
2. Reden Sie
Sprechen Sie schon einige Zeit vorher mit Ihrer Familie über Ihre Erwartungen. Es gibt sicher einige Punkte, bei denen die Erwartungen übereinstimmen. Und falls nicht, lassen sich sicher Kompromisse finden.
3. Lassen Sie sich helfen
Eine gute Aufgabenverteilung vermindert Weihnachtsstress. Besprechen Sie vorher, wer was macht. Also z.B. Einkaufen, Baum schmücken, Tisch decken, Oma abholen und wer welches Essen zubereitet bzw. mitbringt.
4. Gehen Sie mal auswärts essen
Das vermindert den ganzen Vorbereitungsstress und alle haben alle mehr Zeit und Muße, das Essen ohne Abwasch und Co zu genießen.
5. Vermeiden Sie schwierige Themen
Diese haben unter dem Weihnachtsbaum nichts zu suchen. Vereinbaren Sie mit den Beteiligten bewusst, dass diese erst nach Weihnachten diskutiert werden.
6. Weichen Sie von der "Norm" ab
Haben Sie den Mut, Traditionen zu durchbrechen oder Pflichttermine zu minimieren. Wenn Sie Weihnachten verreisen wollen, tun Sie das. Wenn Sie jemanden nicht treffen möchten, sagen Sie höflich ab.
7. Bewegen Sie sich
Sitzen Sie nicht den ganzen Tag in der Wohnung und versuchen die Zeit zwischen Mittag und Kaffeetrinken harmonisch zu überbrücken. Gehen Sie raus. Machen Sie einen Spaziergang, so wird auch der Weihnachtsbraten besser verdaut ;-).
Oder planen Sie für abends einen Theaterbesuch oder was Sie sonst gern machen (das ist auch gleich ein tolles Weihnachtsgeschenk).
8. Schaffen Sie sich Freiräume
Verplanen Sie nicht die ganze Zeit an den Weihnachtstagen. Keiner mag gern von Termin zu Termin hetzen. So haben Sie Freiräume und können die Ruhe genießen.
9. Verschieben Sie Treffen
Sie müssen sich nicht mit allen im Dezember treffen, nur weil die Weihnachtszeit ein besonderer Anlass ist. Mit Freunden können Sie auch ein Neujahrstreffen im Januar verabreden, dann haben alle wieder mehr Zeit und sind mit den Gedanken nicht bei all den Dingen, die noch erledigt werden müssen.
10. Planen Sie (wirklich)
Jetzt kommt ein bisschen die Projektmanagerin bei mir durch ;-). Erstellen Sie einen Plan, um Weihnachtsstress proaktiv zu vermeiden. Wenn Sie einmal durchdacht und aufgeschrieben haben, was alles durch wen bis wann erledigt werden „muss“, werden Sie in der Hektik nichts vergessen. Hängen Sie den Plan für alle sichtbar auf. Dann kann jeder die erledigten Dinge abhaken.
Wie gehen Sie mit Weihnachtstress um? Haben Sie besondere Tricks, diesen zu vermeiden? Schreiben Sie das gern in den Kommentar.